Sichtbarkeit oder ist es wichtiger was wir über ein Unternehmen hören?

Social-Media-Kanäle in aller Munde, Netzwerken hier und Netzwerken da. Die beste teuerste Homepage; komfortabel für alle Endgeräte. Google Ranking, SEO, Keywords, optimierte Texte, Homepage optimierte Fotos und Bilder und meine Leistung und Produkte rausposaunen und anpreisen wie Marktschreier aus dem letzten Jahrtausend.

Hmm, hat wohl alles seine Berechtigung. Spricht unterschiedliche Kundengruppen an. Aber ob es Dein Unternehmen in kriesengebeutelten Zeiten wirklich vorwärtsbringt?

Nehmen wir an es gibt 2 vergleichbare Unternehmen. Beide beherrschen Ihr Handwerk, sind auch preislich vergleichbar, haben viele Zusatzangebote, sind in den üblichen Medien präsent.

Bei Unternehmen A kommen die Mitarbeiter heim und erzählen Freunden und Bekannten (Früher Stammtisch 😉 ) von der unkoordinierten Chefin, mit ihren täglich wechselnden Dienstplänen. Die wenigen Pausen & der kaum stattfindenden Fortbildungsmöglichkeit innerhalb der Arbeitszeit. Weiters vom ewigen Personalmangel, kaum mehr Teamarbeit da bereits jeder mit jedem „nicht mehr kann“ immer wieder Emotionale Ausbrüche, die mittlerweile auch schon beim Kunden ankommen. Der täglichen Frust ist Gesprächsthema Nummer Eins.

Bei Unternehmen B hingegen, gibt es klare Strukturen, einen freundlichen Umgangston. Wenn’s mal stressig ist, unterstützen sich Kollegen ohne es aufgetragen zu bekommen. Es gibt monatlich die Möglichkeit im Team zu reflektieren wo es „hackt“. Jedes Quartal bekommt ein Mitarbeiter die Möglichkeit zur Fortbildung. Die Mitarbeiter haben Spaß mit und in Ihrer Arbeit und sind auch bei Entscheidungen eingebunden.  Vom Unternehmen B tragen die Mitarbeiter den positiven Spirit in den Freundes- und Bekanntenkreis.

Es ist UNBEZAHLBARE Sichtbarkeit, die dieser Unternehmer B mit diesem positiv nach außen gerichtetem Statement erhält.

Was kann ich alles tun um Mitarbeiter zu erhalten, die sich in positiver Weise mit dem Unternehmen identifizieren und nicht nur Ihre Arbeitszeit „absitzen“. Und die die Basis für den Umbau in eine Struktur wie Unternehmen B sind?

Derzeit wird in vielen Branchen Personal abgebaut oder mit Kurzarbeit versucht die Auftragseinbrüche vorerst abzufedern. Es ist jedoch Zeit sein Personal genauer anzusehen. Wer identifiziert sich auch in schweren Zeiten mit dem Unternehmen. Welche Stärken kommen zum Vorschein. Kann ich die ewigen Grantler und Runterzieher identifizieren. Gibt es Mitarbeiter denen seit Jahren adäquate Schulung für Ihre Tätigkeit fehlt. Ist aufgefallen, dass die Arbeit in reduzierter Arbeitszeit zu schaffen ist? – Kann man die Stunden hier nicht generell reduzieren? Gezielte Selektion ist der Erste Schritt in eine neue Struktur wie Unternehmen B.

Denn bevor ich beginne das gute (meist teurere)  Personal einfach zu kündigen oder gehen zu lassen wäre wichtig über andere Möglichkeiten nachzudenken.  Es ist die Zeit sich die Mitarbeiter rauszupicken die guten Samen in die Zukunft säen und die positiven Aspekte und Wege umsetzten.

Schlüsselpositionen sind Mitarbeiter, die in vielen Bereichen einsetzbar sind. Keine Scheuklappen haben und auch Veränderungsmöglichkeiten ansprechen trauen. Diese sind, wenn positiv auf die Firma eingestimmt, wertvolle Zukunftsmitarbeiter.

Mitarbeiter vor der Pension: hier bietet sich Altersteilzeit an – jedoch mit der Funktion eines Peers. Es gibt so viel, dass mit den „Alten“ verloren gehen würde. Stellt ihm einen Jungen Mitarbeiter in einem fest vorgegebenen Zeitrahmen wöchentlich zur Verfügung und Wissen und Erfahrung lebt weiter. Lehrlinge sind schließlich die Facharbeiter der Zukunft – und nicht alles was ALT ist, ist schlecht und nicht alles was NEU ist, ist gut. Die Mischung bildet Dir den guten Facharbeiter aus.

Bildungskarenz: Aufschulung – dort wo es hackt. Aktiv Angebote machen. Möchtest Du ein Jahr pausieren dich im Bereich XY ausbilden lassen? Oder den Mitarbeiter fragen ob dieser Job das ist, was er wirklich machen möchte. Gibt es Bereiche die ihn viel mehr interessieren und wichtig dann für die Zukunft des Unternehmens wären.

Denn jede Krise ist eine Chance – nicht nur für den Unternehmer – auch für die Mitarbeiter. Veränderung bewirkt Zufriedenheit auf lange Sicht.

Wenn dann genau dieser Mitarbeiter in 2 Jahren sagt … „Mein Chef damals hat mir ermöglicht……XY“,statt: „Ich wurde wegen der schwachen Umsatzzahlen wegreduziert“,. …. sind dies wichtigere Werbebotschaften als die die mit vielen Euros bezahlt werden können.

Die stärkste Sichtbarkeit ist immer noch die Mundpropaganda. Das war vor 100 Jahren beim Dorftratsch genauso wie heute auf Social Media. 

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