In meiner Ausbildung haben wir viel Zeit für die Begriffe Organisationsentwicklung oder Change-Management aufgewendet. Mittlerweile sehe ich viele Unternehmen aus einem anderen Blickwinkel. Denn wenn diese ihr Unternehmen neu formen würden und eine strukturierte Organisationsentwicklung zulassen würden, gäbe es einige hausgemachte Probleme nicht mehr.
Zum besseren Verständnis ein Beispiel, warum und wie ein Unternehmen eine Organisationsentwicklung umsetzt:
Der Umsatz eines Elektrounternehmen schwankt sehr und geht immer mehr zurück. Bzw. muss um viele Kunden mit Rabatten und Preissenkungen gekämpft werden. Die Deckungsbeiträge gehen somit immer weiter runter. Die Kunden bevorzugen nun den Mitbewerber, der Produkte und Leistungen schneller verfügbar hat. Der Elektrounternehmer weiß nicht wo er ansetzten soll, denn innovative Angebote – was soll das schon in seinem Bereich „Neues“ sein?
Es wird Ursachenforschung betrieben. Kunden werden befragt. Es wird mit Mitarbeitern und Führungskräften gesprochen. Dabei kommt heraus, dass die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter sehr hoch ist und strategische Schlüsselkräfte fehlen. Die Angebotserstellung ist langwierig. Auf neue Anforderungen kann kaum reagiert werden. Neue Ideen und Möglichkeiten dem Kunden anzubieten, dafür ist schlichtweg keine Zeit. Die Zukaufs Prozesse werden nach altem Schema analog mit viel Papier erledigt. Digitale Möglichkeiten werden nicht genutzt. Ebenso lässt der aktuelle Führungsstil wenig Raum für Eigeninitiative und eigene Ideen der Mitarbeiter.
Führungskräfte und Mitarbeitern erarbeitet gemeinsam Maßnahmen und Verbesserungsvorschläge. Ihre Wünsche sind sehr zielgerichtet, die sie der Geschäftsleitung mitteilen. *Die Besetzung einer offenen Stelle, *Weiterbildung der Mitarbeiter, * ein Führungskräftecoaching, *ein Ideenworkshop monatlich für Neuentwicklungen und *die Möglichkeit Planungsprozesse zu optimieren und zu digitalisieren
Die Geschäftsleitung gibt sein OK für die Maßnahmen und wertet nach angemessener Zeit den Erfolg der Maßnahmen aus. Befragungen der Mitarbeiter werden regelmäßig weiterhin durchgeführt um rasch auf Veränderungen reagieren zu können.
An diesem Beispiel sieht man die Dynamik der Veränderung mit Einbinden der eigenen Mitarbeiter. Oft ist es aber auch notwendig sich von Extern eine(n) Unternehmensberater(in) ins Boot zu holen, der die Mitarbeiter, die meist schon sehr abgestumpft sind, zu motivieren und den Weg anleitend vorzuzeigen.
Mitarbeiter sind eine Ressource die oft unterschätzt wird. Viel Wissen, ob positiv oder negativ sind hier gespeichert. Als Unternehmer selbst ist man oft schon „betriebsblind“. Fehlt doch der Einblick in andere Firmen und Bereiche. Denn nur ein Besuch in einem anderen Haus, gibt wenig Aufschluss über die strategischen Wege die das andere Unternehmen geht. Jedes Unternehmen hat als oberstes Ziel sich von seiner Besten Seite nach außen zu zeigen. So wie jeder auf die Frage: „Wie geht es Dir?“ mit „Gut“ oder „phantastisch“ antwortet, wird ein Unternehmer (egal welcher Sparte und welcher Größe des Unternehmens) immer auf die gleiche Frage mit: „Viel Arbeit, und Preisdruck, aber sonst alles Bestens“ antworten.
Die Mitarbeiter haben jedoch einen Freundeskreis die ebenfalls die Probleme aber auch guten Ideen anderer Firmen besprechen. Hier wird im Kleinen entwickelt und optimiert. Oft mit einer Weitsicht die viele Unternehmer unterschätzen.
Das 8-stufige Phasenmodel von John Kotter gibt einen klaren Weg vor:
Stufe 1 Dringlichkeit erzeugen
Stufe 2 Führungsteam aufbauen
Stufe 3 Visionen und Strategien entwickeln
Stufe 4 Ziele kommunizieren
Stufe 5 Veränderung vorbereiten und das Team motivieren
Stufe 6 kurzfristige Erfolge feiern
Stufe 7 auf diesen Erfolgen aufbauen
Stufe 8 Veränderungen in der Firmenkultur verankern
Wie könnten nun solche Veränderungen noch aussehen?
Mit Hilfe der Organisationsentwicklung soll der Unternehmens-Erfolg langfristig gesichert werden! Denn nur wer die Zukunft sieht, wird sie mit dem Unternehmen auch erreichen.
Also auf in die Zukunft mit den 8 Stufen der Veränderung!